Projekt Kopfhöhrerverstärker
So sieht das fertige Projekt aus.
Zu sehen ist der modifizierte Kopfhörerverstärker, darunter die Akkustromversorgung, der Kopfhörer AKG K-701 und das ganze steht auf einem Yamaha DVD-S657 (SACD- und DVD-Audio-Spieler).
Auch wenn mich jetzt einige HiFi-Puristen steinigen: Ich ziehe mittlerweile eine Soundblaster X-Fi (mit WMA-Lossless, Winamp und ASIO-Output) dem Yamaha bei der Wiedergabe von CD vor.
Das Ergebnis vorweg
Seit den Modifikationen bin ich wirklich erstaunt, was die Kombination BT928 und AKG-701 liefert. Den Klang will ich nicht beschreiben, er ist wirklich gut! - Die Detailauflösung ist phantastisch! - Ich bereue keinen Cent und keine Minute!
Die Anfänge
Angefangen hat alles damit, dass ich auf der Suche nach einem guten Kopfhörer war. Nach längerem Probehören habe ich mich dann für den AKG entschieden. Zu Hause angekommen war ich dann zwar immer noch zufrieden mit dem Kopfhörer, aber insbesondere an meinem Surroundverstärker fing er bei Erhöhung der Lautstärke an zu verzerren, zudem empfand ich den Bassbereich als sehr zurückhaltend.
Nachdem diese Punkte an einem anderen Verstärker nicht in diesem Maße auffielen, kam mir der Verdacht, dass der Kopfhörer wohl allgemein an einem Kopfhörerausgang eines Verstärkers hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Nach kurzer Internetrecherche fand ich eine Anleitung für den Umbau eines günstigen Kopfhörerverstärkers, der auch klanglich danach relativ gut sein sollte. Da die Gesamtkosten für den Verstärker mit Umbau um die 60 Euro liegen sollten, war es aus meiner Sicht einen Versuch wert.
Die Zutaten:
- Kopfhörerverstärker B-Tech BT928 (z.B. von Conrad Electronic oder ELV)
- Metallschichtwiderstände
- hochwertige 220uF und 10uF Kondensatoren (z.B. Mundorf)
- Lötkolben
So sieht ein BT928 von innen aus:
Es wurden:
- die Klangregelung abgeschaltet. Wohl das wichtigste um dem Verstärker guten Klang zu entlocken. Einfach die blau eingekreisten Kondensatoren entfernen.
- vier Kondensatoren ausgetauscht (die 10uF gegen 10uF und die 47uF gegen 220uF)
- ein paar Widerstände ausgetauscht. Hier habe ich insbesondere die gelb eingekreisten 100 kOhm gegen 50kOhm Widerstände getauscht. Senkt zwar den Verstärkungsfaktor, da aber der Lautstärkeregler im leisen Bereich nicht sehr linear läuft ist dies eher von Vorteil.
Anmerkungen
- Wieso habe ich mich für Mundorf-Kondensator entschieden, und nicht für Panasonic? - Ganz einfach, ich denke Mundorf sind für Audioanwendungen entwickelt, zudem sind es 63V bipolare Kondensatoren mit einer dicken Schicht Dielektrikum.
- Wieso habe ich nicht alle Kondensatoren ausgetauscht? - Der Kondensator zur Spannungsstabilisierung macht seine Arbeit ausreichend gut. Er schafft bei Ausfall der Stromversorgung ca. 3 Sekunden zu überbrücken. Aber ich habe dennoch Sorge getragen, dass die Spannungsversorgung besser wird. Unter der Platine ist so viel Freiraum, dass man an die Versorgungskontakte des OP-AMP direkt einen 10uF Kondensator löten kann. Das erleichtert dem OP-AMP die Arbeit ein bisschen, da nicht mal mehr die Induktivität der Leiterbahn zwischen Kondensator und OP-AMP liegt.
- Wieso Austausch der Widerstände gegen Metalloxidwiderstände? - Metalloxidwiderstände haben ein geringeres Rausch, eine geringe Induktivität und sind weitestgehend Temperaturstabil.
- Wieso habe ich den Lautstärkeregler nicht gegen einen von ALPS getauscht? - Ganz einfach: Ich hatte 3 Monate für den Kopfhörer gespart, anschließend einen für den Verstärker und selbst die 15 Euro für einen ALPS-Poti waren einfach nicht mehr drin. - Kommt aber vielleicht noch!
So sieht ein modifizierter BT928 von innen aus:
Sonstiges
Da ich in meiner Bastelkiste noch ein unbenötigtes Gehäuse, ein Einbaumulitmeter, und jede Menge Batteriehalter für AA-Zellen gefunden habe, probierte ich noch schnell aus, was eine Akkustromversorgung aus 12 AA-NiMH-Akkus bringt. (Bei der letzten Aktion bei einem Discounter hatte ich mich mit ein paar Packungen Akkus eingedeckt, die seitdem auf ihre Verwendung warteten. - Kurz nach dem Kauf ging meine Digitalkamera kaputt und die Neü brauchte nicht mehr so viele Akkus...) - Mit Akkus versorgt, gewinnt das Klangbild nochmals deutlich!
Beim Aufbau merkte ich, dass das mitgelieferte Netzgerät fast 22V an den Verstärker liefert. Da der BT928 auch mit 15V-18V betrieben werden soll, baute ich für den Netzbetrieb noch einen Spannungsregler für 15V in das Gehäuse ein. - Mit einem 100uF Elko davor und einem 100uF Elko danach und zwei 100nF Keramikkondensatoren. Seitdem ist der Unterschied zur Akkuversorgung marginal. - Man bedenke hier, dass es hier nicht wie bei einem großen Verstärker darum geht, möglichst hohe Ströme zu liefern, so dass ein Spannungsregler der Klangentfaltung im Weg steht. Im Normalfall zieht der BT928 weniger als 20mA!
Das ganze sieht dann fertig so aus:
Wozu die Schalter?
- Der linke ist für das Umschalten zwischen Netzbetrieb und Akkubetrieb.
- Der rechte ist nur zum Ein-/Ausschalten des Voltmeters.
Kontakt: siehe Impressum