Projekt PC-Verstärker


So sieht mein PC mit eingebautem Verstärker von hinten aus.

Im untersten Slot sind in der Mitte der 3,5mm-Klinkeneingang und links und rechts davon die Ausgänge (4mm Bananenstecker-Buchse) für die Lautsprecher zu sehen.

Die Bananenstecker sind natürlich nötig, um richtig gute Oehlbachstecker anschließen zu können. - Nein, im Ernst: sie sind eine gute Anschlussmöglichkeit, die in einen Slot passt.

Die Anfänge und Ziele

Angefangen hat alles damit, dass ich mir einen richtig guten High-End Verstärker bauen wollte. Aber bevor ich mich an so ein Projekt traue, wollte ich ein einfaches Projekt zum Üben. Dabei bin ich dann auf die Idee gekommen einen Verstärker für den PC zu bauen.

Somit habe ich dann Datenblätter von verschiedenen Verstärkerbausteinen gewälzt und nach den folgenden Aspekten ausgewählt: Einfacher Aufbau (wenig Bauteile), Leistung an 10V, Stereotauglichkeit, Klangqualität gemäß Datenblatt.

Bau eines Vestärkers, der im PC mit 10V läuft, zudem einfach und billig zu realisieren ist, rauscharm ist, und auch noch einigermaßen klingt.

Probleme im PC (und deren Lösung)

Die Zutaten:

Insgesamt weniger als 10 Euro

Der Aufbau

Der Verstärker wurde gemäß der Musterschaltung im Datenblatt des TDA7350A aufgebaut. Nur der Schalter für Mute wurde gleich gebrückt und die beiden Siebkondenatoren für die Versorgungsspannung wurden durch einen großen 1000µF ersetzt. Dieser muss zum einen den Spannungsregler abpuffern, darf aber auch nicht zu groß werden um den Spannungsregler nicht zu schädigen.

Zu den Koppelkondensatoren am Ausgang wurden noch jeweils zwei 47µF Bipolare Elkos (Tonfrequenzelkos) parallel geschaltet. Dies, da die Koppelkondensatoren wirklich von allermiesester Qualität sind. Wer Lust hat, kann auch 1000µF Bipolare Elkos einsetzen und dazu noch 47µF MKP parallel. Aber hier übersteigt allein der Preis für die MKP's den Gesamtpreis des restlichen Projektes deutlich. Aber wenn geplant ist, sehr hochwertige Lautsprecher anzuschließen, ist das sicher eine Überlegung wert.

Für den Aufbau selbst habe ich nur alle Bauteile in die Platine gesteckt und mir überlegt, wie ich die einzelnen Anschlüsse möglichst geschickt miteinander verbinde. Naja, und worauf im Audiobereich immer geachtet werden sollte ist, dass man einen gemeinsamen Massepunkt hat. Also wurden alle Verbindungen, die Kontakt zur Masse brauchten in einem Punkt gesammelt und erst dort verbunden.

Nachdem alles zusammengelötet war (ca. 1 Std.) musste noch das Slotblech bearbeitet werden und die Löcher ins PC-Gehäuse gebohrt werden. (VORSICHT: Beim Bohren in Metall immer das Werkstück einspannen!)

Das Ergebnis

Insgesamt würde ich sagen, dass es besser ist, als erwartet aber nicht perfekt. Zum einen war ich überrascht, dass ich bei dem minimalen Materialeinsatz einen brauchbaren Klang bekomme. Insbesondere die Tieftonwiedergabe ist erstaunlich gut. Hier hatte ich wesentlich weniger erwartet.

Aber im Hochtonbereich machen sich dann doch Schwächen bemerkbar (zumindest im Vergleich mit meinem Yamaha-Verstärker). - Ob dies von den Koppel-Elkos am Ausgang kommt oder vom IC kann ich leider nicht klären. Wer aber bei nicht mal 10 Euro Aufwand einen High-End-Stereo-Verstärker erwartet, der muss wohl auf die nächste Deflation warten...

Und jetzt werde ich mir noch ein Paar CT218 (aus Klang + Ton) bauen und schon habe ich ein durchaus brauchbares PC-Lautsprechersystem. - Die CT218 haben den VOrteil, dass hier schon ein "Koppelkondesator" wegen der GHP-Konstruktion im Signalweg liegt. Somit kann ich die Billig-Elkos komplett rauswerfen und der Klang dürfte doch etwas gewinnen.

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